Er ist mein Freund, der gute Mück



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Kuselicks
Ich wohne nahe der Stadt Kusel, die als das Zentrum des sogenannten Musikantenlandes gilt, wegen der vielen Wandermusikanten, die von hier aus früher in alle Welt zogen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Auch heute wird hier viel musiziert, allerdings mehr als Spaß an der Freude. Ich selbst bin kein Musikant, dafür schreibe ich mitunter einige Limericks, die ich ganz gern als Kuselicks bezeichne. Hier folgt eine Reihe von Beispielen:

Der Mück


Er ist mein Freund, der gute Mück

mit seinem scharfen, schrägen Blück.

In all seinem Streben

ging viel daneben.

Er hatte im Leben nur selten Glück.

Suffke


Es lebt der Mück in Kusel,

säuft täglich drei Liter Fusel.

Alle sagen unverholen:

Den wird der Teufel holen.

Mit Satan hatte Mück bis jetzt noch Dusel.

Anomalie


Es besteht, so sagt man unter Briedern,

Mücks linker Daumen aus drei Gliedern,

ebenso sein rechter Zeh.

Das tut ihm weiter nicht weh.

Er erfreut alle Welt mit pfiffigen Liedern.

Verkehrsunfall


Mück kannte ein Mädel in Kusel.

Wahrscheinlich hieß sie Susel.

Ging mit ihr auf den Anger.

Schon war sie schwanger.

Das war Spaß mit dem Kusler Gespusel.
Liebesleid

Mück liebte eine junge Frau.

Sie glich einer Elfe im Morgentau.

Er liebte sie sehr.

Sie ihn bald nicht mehr.

Die Nächte wurden düster und grau.



Herzensschrei


Sieben Jahre lang sein Herze schrie

nach einer schönen Rosemarie.

Die wollt‘ nichts von ihm wissen.

Er konnte nie sie küssen.

Und er vergaß sie doch im Leben nie.

Pressebericht

Mück ging zur Kuseler Messe.


Sie schlugen ihm dort auf die Fresse.

Er sei ein alter Trunkenbold


und allen bösen Streichen hold.

So stand’s hinterher in der Presse.


Obdachlos

In Kusel gab’s ein Erdbeben.


Das konnte Mück überleben.

Doch der arme Tropf

Hatte kein Dach über’m Kopf

Und mußt‘ in die Ferne streben.




Augenveilchen

Mück hatte Besuch von Dieben

Und vertrieb die mit kräftigen Hieben.

Das ganze Haus hat noch drei Wochen

Penetrant nach Veilchen gerochen.

Die Burschen sind dann fort geblieben.



Gustav Philipp


Lauterecken, vom Glan durchflossen,

hat reiche Geschichte stets genossen.

Graf Gustav Philipp, der arme Wurm,

saß ein im alten Veldenzturm

und wurde auf der Flucht erschossen.

Maikur


Im schönen Städtchen Wolfstein

luden sie Mück zur Maikur ein.

Er mußte auf allen Vieren

Rund um den Königsberg marschieren.

Und sie schenkten ihm noch Erzengel ein.

Rundreim


Mück kam nach Offenbach-Hundheim.

Dort machte er einen Rundreim.

Hühner fressen Haferschleim

und wenn sie’s kriegen Weizenkeim.

So machte Mück seinen Schundleim.

Schöne Aussicht


Deimberg liegt auf Bergeshöh‘,

hat im Winter sehr viel Schnöh.


Mück schaut weit ins Pfälzerland.


Dieser Blick ist weltbekannt.

Doch es gibt noch immer Läus‘ und Flöh‘.



Wiegenlied


Am Turm der Springeburg mein Kind

schwebt klirrend wie Glas ein Gerippe im Wind

Mein Püppchen sei still,

so wie Gott es will.

Des Ritters Kuniberts Knochen das sind.

Helden


Auch ins wunderschöne Medard

hatte Mück sich bald verhedard.

Zu Zeiten der Römer und Kelten

lebten dort seltsame Helden.

Und die werden heute verschredard.
Maiglöckchen

Er ging dann nach Glanbrücken

und wollte Maiglöckchen pflücken

leider schon am 1. April

als letzter Schnee gerade fiel.

Da konnt‘ er sich wieder verdrücken.


Heilige Juliane


Besonders schön wars im sonnigen Dilche.

Mück ritt dort ein auf einem winzigen Fillche,

trug eine lange Fahne

mit dem Bild der Heiligen Juliane.

Da hatten Spaß manche Dilljer Knilche.

Ziegenbock


Mück erschien auch in Eschenau,

und da ist der Himmel immer blau.

Nun geht es fort

nach altem Kinderwort:

Dort tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau.

Sternschnuppen


Mück machte Urlaub im schönen Niederalben.

Dort zwitschern im Sommer stets die Schwalben.

Bunte Blumen blühen.

Schuppen der Sterne verglühen.

Die silbernen Monde beginnen zu kalben.

Kirchenstrafe


In Niederalben grasen Schafe,

manchmal nicht besonders brave.

Sie fallen nach tückischem Plan,

gelegentlich ihren Hirten an

und werden gezüchtigt zur Strafe.

Wißbegier


Von der unendlichen Ferne her

Flimmert der zahllosen Sterne Meer.

Mück beginnt zu denken:

Wer wird das wohl lenken?

Darüber wüßte er gerne mehr.
Galgenhumor

Auf Bergeshöh stand einst der Galgen,

wo heut sich Fuchs und Hase balgen.

Die Luft weht lind.

Kein Schaukeln im Wind.

Kein Leckerbissen für Raben und Falken.



Der Keiler

Im winzigen Dorf Rathsweiler

schoß Dr. Wieschemann einen Keiler.

Am nächsten Tag war da

die ganze Mannschaft vom FCK.

Sie brieten den Schwarzrock in einem Meiler.



Hering


Im recht anspruchsvollen Ulmet

schlief Mück im Hotel in einem Bett.

Dann kam Bürgermeister Nehring

und servierte dem Kerl einen Hering.

Doch davon wurde mein Freund nicht fett.

Straßenschäden


In Kusel der Hartloff Jochen

nervt den Mück schon seit Wochen,

denn auf städtischen Straßen

jagen Autos die Mücks wie Hasen.

Mück möchte den Jochen einlochen.

Torheiten


Der Mück kam auch nach Hütschenhausen

und ließ dort sein Mütchen sausen.

Der dortige Bürgermeister,

Paul Junker heißt er,

vertrieb ihm alle seine Flausen.

Kerwetod


Nach Ulmet kam Mück zum Gallusmarkt

Und wurde am Ende eingesargt

zusammen mit einer Flasche Wein.

Das soll in Ulmet üblich sein.

Doch Mück erlitt einen Herzinfarkt.

Wanderstag

An Weihnachten war er wieder genesen


und trieb erneut sein schlimmes (Un-) Wesen,

beteiligte sich am Wanderstag,

zuletzt im Straßengraben lag.

Wer kann ihm die Leviten lesen?


Erholungsurlaub

Mück fuhr, sich zu erholen

nach Przyml im Lande Polen.

Doch er hatte nicht viel Glück,

fuhr mit der Eisenbahn zurück,

sein Auto wurde ihm gestohlen.



Italienreise


Mück wollte danach unumwunden

das Land Italien erkunden.

fuhr geruhsam ohne Stress

in einem stillen Nachtexpress.

Am Morgen war sein Anzug verschwunden.

Sonnenbrand


Dann zog Mück ins Land der Dänen,

und hierzu ist jetzt zu erwähnen,

daß er im heißen Dünensand

sich seinen Hintern hat verbrannt.

Er klapperte dann mit seinen Zähnen.

Guten Appetit


Mück will sich ein Schnitzel braten.

Das aber wird ihm kläglich mißraten.

Schon der alte Eugen Roth

schrieb über solche große Not.


Auch Mück frißt gern den schwarzen Fladen.

Vereinsmeierei

Mück – so mußt du sicher meinen,


war Mitglied in zirka hundert Vereinen.

Mit Gefühlserhitzung

nahm er teil an jeder Sitzung.

Seine Frau kannst du beweinen.



Leidenschaft


Mück kannst du sehen mit wütender Fratze

Sonntags auf dem Fußballplatze.

Der weiß alles besser

Beim Kampf bis aufs Messer.

Kriegt oft auch einen Ball auf die Glatze.

Petri Heil


Bei Sonnenschein, Regen und Sturm

badet Mück im Bach oft einen Wurm.

So kann er dem Angelvergnügen

Mit großer Wonne oblügen.

Seine Geduld ist ganz enurm

Hubertusglück

Mück ist manchmal auch ein Jäger,


aber doch ein wirklich schräger.

Er schießt Katzen und Hunde tot

für Chinesen zum Abendbrot,

erschlägt einen Bär mit dem Tennisschläger.


Riesenfelge


Mück turnt manchmal auch am Reck.

Um fit zu bleiben, sagt er keck.


Dreht Wellen wie ein Hase,

fällt manchmal auf die Nase,

verliert vielleicht nur drei Gramm Speck.

Abfahrtskünstler


Manchmal fährt der Mück auch Schie,

saust bergab wie ein grobes Stück Vieh.

In der Zuschauer Schar

kraust sich manchem das Haar:


Schön wedeln lernt das Urviech nie



Rücktransport

Mück strampelte mit dem Rad

und stürzte auf holprigem Pfad

beim Rennen um die Wette.

Es verhedderte sich die Kette.

Zu Fuß zurück mit dem ganzen Salat!


Luftikus

So wollte Mück ganz gerne fliegen,

sich im Traum auf Wolken wiegen.

Doch dann kam geschwind

Ein fürchterlicher Wirbelwind.

Die Traumwelt wurde Mißvergniegen.


Luftträume


Um nicht auf fauler Haut zu liegen

hatte Mück es wieder mit dem Fliegen,

baute von früh bis spat

an einem Flugapparat.

Doch ist der jemals aufgestiegen?

Ikarus


Dann ging Mück erneut zu den Fliegern,

um segelnd durch die Luft zu tigern

und zu brechen Hals und Bein

beim Akrobatik-Luft-Verein,

sich Tod und Teufel sich verschwiegern.

Himmelsbotschaft


Gestern hatte wirklich Glück

unser lieber, guter Mück.

Es kam zu ihm ein Himmelsgruß

vom Heiligen Remigius.

Dank ging per E-Mail sofort zurück.

Trimm-tramm


Mück muß oft den Berg erklimmen,

um am Trimmpfad sich zu trimmen.

Nimmt mit einen Blumenstrauß

und trägt ihn wieder nach Haus.

Mit der Belohnung muß es immer stimmen.

Don Quichote


Oft sitzt Mück auf seinem Pferd,

bewehrt mit Rüstung und auch Schwert.

Schlägt mit falschen Zorngefühlen

gegen die Flügel der Windmühlen.

Cervantes hat uns so belehrt.

Stimmungsbild


Manchmal geht der Mück auch joggen,

um nicht nur in der Stube zu hocken,

durch die Wiesen in den Wald,

wo das laute Jagdhorn schallt.

Im fernen Dörflein läuten Abendglocken.

Mühlradklappern


Aus romantischem Gefühle

Kaufte Mück eine alte Mühle.

Das Mühlrad ging schwach.

Trocken war der Bach.

Es spürte Mück ein merkwürdüg Gequüle.

Lebensresourcen


Hoch auf dem Berge kannst du sehen

wie große Räder im Wind sich drehen

von früh bis spät.

Alles für Elektrizität.

So läßt sich das Glück der Welt erwehen.

Ferngespräch

Mück hat ein altes Telefon.

Das sorgt für sehr viel Spott und Hohn.

Man kann den Freund stets sehen,

die Kurbel am Kasten drehen.

Doch er hört in der Muschel keinen Ton.




Fortbewegung


Mück kaufte sich ein Automobil

Konstruiert in einem ganz alten Stil.

Er mußte fest auf der Straße stehn,

um die Anlaßkurbel zu drehn.


Und nie erreichte er ein Ziel.

Ägyptologie


Mück sitzt oft an einem Kipptisch

Um am zielgerichtet und prädiktisch

alte Sprachen zu erlernen,

bei dem Licht von Mond und Sternen.

Was aber nutzt ihm Altägyptisch?

Karneval


In den frohen Fastnachtszeiten

läßt der Mück sich gern verleiten

zu verlassen seine Hütt,

um zu steigen in die Bütt.

Viel Frohsinn kann er nicht verbreiten.

Poetik


Manchmal beginnt er auch zu schreiben,

denn wer schreibt, soll länger bleiben.

Doch schon nach wenigen Worten

verschließen sich des Geistes Pforten.

Ist das ein rechtes Zeitvertreiben?

Bildende Kunst


Mück kaufte sich eine Staffelei,

versuchte sich in der Malerei,

und unter seiner Hand verdarben

leider alle schöne Farben.

Die Bilder wurden zur Klaxelei.

Kunstkritik


Manchmal, mit Leinwand und Pinsel,

besucht er die einsame Insel.


Doch der Ortsbezug


Ist Lug und Trug

Er malt nur abstraktes Gedümmsel.


Lottoglück


Mück war glücklich wie noch nie,

denn er gewann in der Lotterie.


Doch der Riesengewinn

War schnell dahin.

Mück ist kein Finanzgenie.

Prost Neujahr

Alljährlich am Heilgen Silvester


trinkt Mück bedenklich viel Trester,

weil gewöhnlich das alte Jahr

nicht nach seinen Wünschen war.

Nun hofft er aufs neue Silmester.

Dimpelwahn


Mück stürmte hinein nach Altenglan.

Die Glocken fingen zu läuten an.

Er fragte: "Warum?"

"Eija sieh nur, der Drumm!"

In dem Dorf herrscht schon der Dimpelwahn.

Herzdrücker


Nach Altenglan kam Mück zum Scherz.

Ihn drückten alle an ihr Herz.


Es machte Musik, recht doofe,

das Orchester Katstrophe.

Un die empfand der Mück als Schmerz.


Manöverkritik


Im Manöver kam Mück nach Baumholder.

Dort war ein mächtig Gepolter.

Mück wollte haben seine Ruh

und hielt sich beide Ohren zu.

Dann nahm er Deckung im Wachholder.

Zuhälterei


Er besaß auch schöne Erotikpuppen,

am Unterleib mit Jungfernschuppen.

Zum finanziellen Nutzen,

ließ täglich er sie putzen.

Vermietete sie an übende Truppen.

Albernheit


Manchmal geht Mück nach Rammelsbach

und haust unter einem Gammelsdach.

Er läßt sich verleiten

zu vielen Albernheiten,

spielt mit Wackepickern Bammelsschach.

Schweinerei


Und Mück besuchte Konken.

Dort hat es bös gestonken.

Im Stall die Schweine

hatten steife Beine.

Mück hat eilig abgewonken.
Kommunikation

Aus den Wolken, bei Regen und Sturm

hängt er wie ein Tatzelwurm,

schickt in die weite, geduldige Welt

was diese verdunkelt oder erhellt,

der himmelhohe Fernsehturm.



Bekehrung

Remigius, heißt’s ganz am Rand,

hätt‘ auch in unsrem Kuseler Land

versucht, die Menschen zu bekehren.

Jedoch die Wissenschaftler lehren:

Hier war Remigius nicht bekannt.


Seereise


Mück machte sonderbarerweise

auf dem Glan eine Dampferreise.

Doch bald hing das Schiff

an einem tückischen Riff.

Seefahrt auf dem Glan ist Sch.... .

Trutzburg


Mick bestieg den hohen Potzberg,

Erkannte ihn als ein Protzwerk.

Angesichts der falschen Mauern

überkam es den Kerl mit Schauern.

Der Berg bleibt für ihn ein Schmotzzwerg.

Fanschicksal


Zum Fußball reiste Mück nach München.

Dort wollte der Mob ihn lynchen,

weil er das Lauterer Teufelrot

dem Bayernvolk zum Anblick bot.

Doch noch konnt‘ er bayrisch sich tünchen.

Soldatenbraut

In Kusel steht vor der Kaserne


nach wie vor die helle Laterne,

aber wie ein böser Wütz


auch ein mächtiges Geschütz.


Lili Marlen hat das nicht gerne.

Husarentreue


Mück liebt wie der treue Husar

Manches Mädchen ein ganzes Jahr.


Doch dann ist’s vorbei


Mit aller Liebelei.

Es fragen sich beide, wer Schuld wohl war.

Naturtherapie


Aus dem Garten der Nonne von Bingen,

läßt Mück sich viele Kräuter bringen

geheimnisvoll und zart,

voll Heilkraft besonderer Art.


So kann er jede Krankheit bezwingen.

Westfalien


Mücks Tante Betty aus Australien

suchte eifrig das Land Westfalien

bis an ihr kühles Grab,

obwohl es das Land nicht gab.

Schließlich starb sie in Katalalien

Die Motte


Seine liebste Tante Lotte

War dereinst eine emsige Motte.

Sie knüpfte auf die Hosen

vor allem die der Matrosen

von der liechtensteinischen Flotte.

Schöne Lieder


Aus Berlin kam Tante Frieda.

Die sang so wunderschöne Lieda

Doch heuer im März

überfiel sie ein Schmerz.

Mit einem prächtigen Knaben kam sie nieda.

Trusel


Mück hat noch eine Tante in Kusel,

eine quatschige Dame mit Namen Trusel.

Schnatterattadat

Durch die ganze Stadt.

Ihm geht auf den Geist das endlos Geschmusel.
Emanzipation

Mücks liebe Frau war eine Biene

Und trug natürlich den Namen Mückine.

Zusammen aber trugen sie

Mitten im Namen ein großes Ü.

Mück und Mückine sind dann MickÜne.


Schlagerwettbewerb

Mück kippt manchmal einen Korn

und singt dann so wie Gildo Horn:

Piep, piep, piep! Piep, pieß, piep!

Susanne hab ich besonders lieb.

Mückine wird dann grün vor Zorn.


Nachkommenschaft

Aber als Baby kannten wir schon

Mücks jetzt groß mißratenen Sohn.

Der reist um die Welt

Ganz ohne Geld,

bringt den Vater um Haus und Lohn.


Schleichwerbung

Mit seinem Sohn machte Mück Reklame.

Vert-I-Ko war dessen Name.

So stand es auch auf dem Schild,

das Mück auf der Messe in Händen hielt.

Alle sagten barsch: „Du bist Mück, der lahme ..... !


Fußballhund

Mück hatte einen fetten Hund.

Der fraß sich langsam fußballrund.

Der Fußballverein

kaufte ihn ein

und schoß mit dem Mops die Tabelle gesund.



Der Spießer


Tag für Tag gibt’s Brot und Wurst,

Ein Fläschchen Wein auch für den Durst.

Dann Mund und Augen zu.

Mück hat seine Ruh,

Nur vorm lieben Gott noch ein bißchen Furcht.
Lehmgepapp

In Sobernheim da kannst du spitzen

In Felkes Zaun durch manche Ritzen.

Ist’s vielleicht schön,

was Mück kann sehn,

wenn alle im braunem Lehmpapp sitzen?




Züpfelmütze

Mück hängt seine Züpfelmütze

oben auf die Güpfelstütze

Laß es rängen,

wie es will zängen.

Die holt jetzt bald die Tüpfelwütze.



Trinkspruch


Freiheit, Frohsinn, langes Leben

darauf möchte Mück einen heben.

Doch Mohammed

sein Prophet

verdammte ihm den Saft der Reben.

Großwildjagd


Mit Jäger und Askari

Wollte Mück in Afrikari


einen großen Tiger schießen.

Konnte er finden diesen?

Nix mit heia, heia Safari!

Tödliche Jagd

Er reiste dann nach Indien,


um den Tiger zu findien.

Der wollte den Mück zerreißen

Und ihm den Kopf abbeißen.

Schnell mußte Mück verschwindien.



Walzertraum


Einmal zog Mück nach Wien,

dorthin wo Walzerträume bliehen.

Wollt durch sich fragen nach Johann Strauß,

doch die Gefragten lachten ihn aus.

Enttäuschung ließ ihn heimwärts ziehen.

Touristenplage

Vor der weißen, milchigen See


schimmern Häuser wie firniger Schnee.

Und in heißen Sommertagen

Muß die Stadt Tourismus ertragen,

Snkt Martin auf der Insel Ré.



Bagno


Sankt Martin, hieß es zu früheren Zeiten,

sollten die Menschen besser meiden.

Gefangene mußten mit Höllenqualen

ihr freies Denken bitter bezahlen,

Und nicht selten den Tod erleiden.

Sommeridylle


Sankt Clemens auf der Insel Ré

Kennt nicht Winter, Eis und Schnee,

dafür weißen Dünensand,

einen weiten Meeresstrand

und die endlos weite See.

Durst


Mück kam an eine fremde Küste,

sah hinter ihr die große Wüste,

stach schnell wieder in See,

sehnte sich nach Regen und Schnee.

Weh, wenn er hier verdursten müßte.

Nachurlaub


Mück bringt vom fernen Meeresstrand

nach Hause eine Büchse Sand,

streut diesen aus voll Wonne,

brät sich unter künstlicher Sonne.

Wie schön ist doch das Heimatland.

Eulenspiegelei


Mück besuchte Köllen.

Was hat er dort nur wöllen?

Er suchte den Till Eulenspiegel

in einem großen Narrentiegel.

Doch der war zu finden in Köllen.

Suffragette


Mück strampelte in seinem Bette

mit schönen Frauen um die Wette.

Dachte voll Glück

an Liebesfreud zurück.

Geklappt hat’s nie mit einer Suffragette.

Goldene Kette


So fort mit Sabine und Babette

im Walzertakte der Musette.

Marie war beglückt,

Bettina verrückt

und schenkte dem Mück eine goldene Kette.

Traumerotik


Mück ritt im Traum auf einem Schümmel

über Wolken hinaus in den siebenten Hümmel.

Sah schönste Frauengestalten

Im Dunst sich entfalten.

Doch tatsächlich ritt er auf seinem Pümmel.

Visitematenten

„Madame, ne soyez pas si lente-


ment de me visiter à ma tente!“

sagte der Soldat zu Mückens Frau.

Die aber wußte ganz genau,

daß Jaques nicht nur schön reden konnte.


Wunder des Moses


Als Moses an den Felsen klopfte,

Wasser aus den Steinen tropfte.

Doch Wein und Bier

kam nicht herfür,

da Jahwe solchen Quell verstopfte.


Sturmwind


Mück segelt auf der flotten Welle

vor dem harten Wind gar schnelle.

Seine Seele ist Lust,

gleichwohl auch Frust.

Im Kopf wird’s ihm kein bißchen helle.

Haubenschrulle


Zuletzt kam Mück noch unter die Haube

einer alten, schrulligen Schraube.

Da wurde er zahm,

bewegte sich lahm,

las nur noch in der Gartenlaube.
Lieber Vetter

Es ändert sich oder es bleibt wie es ist,

wenn der Hahn kräht auf der Mist.

Alles, nicht nur das Wetter,

mein lieber Vetter.

Mück änder dich oder bleib’ wie du bist.


Der Schwan

Mück begegnete auf dem Glan

Ein gar angriffslustiger Schwan.

Der wollte ihn beißen,

vom Fluß verweisen.

Sah ihn dennoch treuherzig an.



Die Zeitung


Mück liest täglich seine Zeitung

zum Zweck der Horizonterweitung.

In gewissem Maß

macht das Lesen Spaß

Und dient so der Gemütserheitung.

Fernsehen


Mück erachtet die Television

nur bedingt als „une belle mission“.

Lautes Geprassel,

endloser Schlamassel

wird zur unversiegbaren Quelle Mist-ion.
Sieben Monde

Heut Nacht ward unser heller Mond

Von schlauen Leuten vielfach geklont.

Mück und alle, die sich lieben

werden dann mit sieben

silbernen Scheiben liebreich belohnt.


Witwe Bolte


Schau auf zum hohen Apfelbaum.

Dort hängt Frau Boltes Lebenstraum.

Sie holt ihn herunter,

ißt ihn auf recht munter.

Wer sagt da noch, ein Traum sei Schaum?

Resignation


Es muß der Mensch in seinem Leben

Oft nach hohen Dingen streben.

Mück machte sich zu eigen,

den hohen Evrest zu besteigen.

Doch hat er sehr schnell aufgegeben.

Alles gut?


Oft kann Mück aus faden Sachen

noch ein gutes Ende machen.

Mit frischem Mut

Wird alles gut?

Hör nur die kleinen Teufel lachen!
Solamen

Treibt in schwerer Sturmesnot

ein Zweiter mit in Mückens Boot,

bedenkt er richtig,

kein Trost ist wichtig.

Genug ist schon des Einen Not.


Politik


Manchmal auch wagt Mück den Schnick

und gibt sich ab mit Politik.

Politiker grollen,

machen was sie wollen

und spielen mit des Wählers Geschick.

Helmut Kohl


Sechzehn Jahre lang war Kohl

standhaft wirsch ein Kanzlersymbol.

Nach drei Wochen unterdessen

ist er fast schon vergessen.

Ist unser Gedächtnis löchrig und hohl?

Lafontaine


Der fesche Oskar von der Saar

Geriert sich wie ein russischer Zar.

Stellt sich in eigenen Reihen

-keiner will es ihm verzeihen-

als wahren Schattenkanzler dar.

Schröder


Der neue Kanzler Gerhard Schröder

ist aber auch kein Schwerenöter.

Er verfolgt sein Ziel

im politischen Farbenspiel.

Mück wollt’, er wär noch ein bißchen röter.
Abschied

Überraschend ist Oskar jetzt gegangen,

wurde vertrieben von Drachen und Schlangen.

Manche, so muß Mück leider gestehen,

hätten ihn am liebsten gesehen,

am Ast eines großen Baumes hangen.



Westerwelle


Der schniecke Guido Westerwelle

liegt uns allen auf der Pelle

mit seinen Wohlgerüchen

und mit frechen Sprüchen,

für jeden Unsinn eine sichre Quelle.

Kundgebung


Von neuem greift ein am 1. Mai

Oskar ins politische Allerlei,

will sicher den Massen

eine neue Meinung verpassen.

Schon jetzt hört Mück das Gegengeschrei.

Senator


Mück kam in den Rat der Stadt,

doch sein Ansehen blieb sehr matt.

Er konnte vor allem nicht mithalten,

wenn laute Redner die Sitzung gestalten.

Er hatte das ganze Getue bald satt.

Regenbogen


Farbenzauber steigt aus dem Tal hervor.

Wölbt sich auf zum mächtigen Himmelstor.

Sonnenlicht,

durch Wolken bricht.

Pauken und Trompeten der Engel im Chor.

Sonnenfinsternis


Bald die Sonne sich verdunkelt.

Mück geht um und um und munkelt:

„Der Herrgott zählt jetzt alle Frommen,

die zu ihm in den Himmel kommen.“

Guck, wie’s in Mückens Augen funkelt.

Forschers Leid


Für jeden, der rings um Kusel wohnt,

versteckt sich die Sonne hinter dem Mond.

Mück will auch das Schauspiel verfolgen,

doch am Himmel türmen sich die Wolken.

So werden Forscher oft belohnt.


Pflanzenwelt


In Mücks kleinem Schrebergarten

Wachsen tausend Pflanzenarten.

Er bewundert jedes Blütchen

von Akelei bis Zirkelhütchen.

Vernichtet die unliebsamen Sparten.

Wettervorhersage


Ein schöner warmer Sommerregen

Bringt dem Bauern Freud und Segen.

Nun hat der Mond einen schönen Hof.

Dazu Mück: „Das find ich doof.

Man sollt sich hin zum Schlafen legen
Urteil der Jugend

Mück fand in der Jugend alles wichtig

und urteilte schnell über falsch und richtig.

Doch mit den Jahren

hat er erfahren:

So manches ist doch null und nichtig.


Struwwelpeter


Er ist arg ein garstiger Wicht,

denn seine Haare kämmt er nicht.

Mück nimmt’s gelassen.

Er kann ihn nicht hassen.

Über den kommt nie das Weltgericht.


Weihnachtszeit

In früheren Jahren war die lange Zeit

von Weihnacht zu Weihnacht eine Ewigkeit.

Die Jahre verrinnen.

Mück beginnt zu sinnen:

Übers ganze Jahr ist heut Weihnacht nicht weit.



Heiliger Abend


Vom Himmel fällt Schnee in dicken Flocken.

Im Turme läuten die Festtagsglocken.

Mück mit ondulierten Locken

erblickt Krawatten und Socken

und bleibt stur am Christbaum hocken.

Die Zeitung


Neuigkeiten auf zwanzig Seiten

sind nicht immer Freundlichkeiten.

Vielleicht ist’s Mücks Wesen,

am liebsten zu lesen

von roher Gewalt und der anderen Leiden.

Krieg und Sieg


Der Kampf ist beendet. Nun wiege

ab den Sinn vom Ende der Kriege.

Bleibt die bedenkliche Frage

um Sieg und Niederlage.

Kennt ein Gewinner wirkliche Siege?
Wurstmarkt

Mück Pitschemann begehrte Einlaß

in dem riesengroßen Weinfaß

auf dem Markt der Wurst.

Trank viel über den Durst.

Und bald im Kittchen dreinsaß.


Bodensee

Daß ich im tiefen Bodensee

manchmal auf dem Boden steh,

ergibt für Mück den Beweis,

daß ich auf dünnes Eis

oft leichtfertig mit meinem Rodel geh.


Löwenzahn

Ein Samenlicht vom Löwenzahn

geriet auf eine Mövenbahn.

Und das Verirrte,

total Verwirrte

kam zurück in einem Stövenkahn.



Der Bauer


Mück traf täglich einen Bauern

an dessen langen Gartenmauern.

Der pflegte nicht viel zu sagen,

erging sich vor allem in Klagen:

Politik wird die ganze Welt versauern.

Sonnenbrand


Mück reiste in ein exotisches Land,

befürchtete schrecklichen Sonnenbrand.

Er baute sorgsam vor,

behütete sich wie ein Mohr,

verhüllte sich in ein langes, weißes Gewand.

Ziegentransport


Seit dem Bau der Eisenbahn

fingen die Mücks zu reisen an

mit großem Vergnügen

in gemütlichen Zügen.

Und die Schwaben hängten noch Geißen dran.

Glanvieh


Auch am schönen Flüßchen Glan

fuhr früher eine Eisenbahn.

Geißen hängte man nicht dahinter,

sondern schöne Glantalrinder.

Die fingen laut zu blöken an.

Glantalsport


Heut fahren am Glan auf den Schienen

nur noch wunderbare Draisinen.

Stammtischgenosse oder Vandale,

alle treten in die Pedale,

wie der forsche Galan mit seiner Biene.

Merde


Mück fuhr auch auf französische Erde,

und wer ihn sah, der sagte:"Merde".

Gelassen sprach Mück:

"Die wünschen mir Glück.

Ich hab’ keinen Anlaß zur Beschwerde!"

Matrosenbraut


Ersatz für das tote Mütterlein fand

das Mädchen an Biscayas Strand.

Mück war Matrose

in schwarzblauer Hose.

Er hielt das Mädchen nicht nur an der Hand.

Kübelbahn


Beim Fahren mit der Kübelbahn

ist Fahrer Mück oft übel dran.

Er darf sich nicht wehren

und nicht beschweren

bei jedem Transport von Zübelzahn.

Vorweihnachtszeit


Nun hält ein riesiger Zümpelstern

von Mückens Seele Gerümpel fern.

Doch großes Besinnen,

Gedanken neu beginnen?

Mück hört allein das Gepümpel gern.
Luftschloß

Mück lebte in einem Schloß aus Luft

ringsum betörender Blütenduft

bis dann irgendwann

es heftig zu regnen begann.

Nun haust Mück in einer Matratzengruft.


Stubentiger

Im Kampf mit einem Stubentiger

Blieb leider Mück nur zweiter Sieger.

Und er sprach ohne Grimm:

"Das ist nicht schlimm,

ich bin ein fairer Unterlieger!"



Seewinter


Verwandelt hat sich unser See

in eine Wüste aus Eis und Schnee.

Und die Enten watscheln,

gaukeln und gatscheln,

spüren Schmerz an jedem Zeh.

Feuerwehr


Mück liebt das Spritzen mit Wasser sehr.

Er geht deshalb zur Feuerwehr

Und lernt allerwegen

dicke Schläuche zu legen.

Er aber will löschen ein Flammenmeer.

Faules Füllen


Der Bauer will Mück sein Füll’ verkaufen,

denn das Miststück will nicht laufen,

erst recht will’s nicht traben.

Auch Mück will’s nicht haben,

kann deshalb das bißchen Geld versaufen.
Morgenstern

Da leuchtet für Gott den guten Herrn

der große, helle Morgenstern.

Aber auch für dich!

Und auch für mich!

Bleiben uns auch die Sorgen fern?


Helios


Mück genießt täglich voll Wonne

die gelinde Abendsonne.

Mit ihrem milden Schein

dringt sie in jedes Herze ein,

bei Diogenes auch in die runde Tonne.

Kartoffelgeschichte

Kartoffeln ergeben besonderen Sinn,

denn Mück ist einmal draußen und einmal drin.

Machts wie eure Ahnen.


Mit Sorgfalt beginnt zu planen,

und lauft geradewegs zu euren Zielen hin.



Computerman


Mück der rücksichtslose Bruder,

sitzt stundenlang stets am Computer,

behandelt den genau

wie seine liebe Frau:

„Nichts geht mehr du saudummes Luder“

Molterweine

Mück hat inzwischen Polterbeine.


Stößt immerzu an Stolpersteine

auf allen seinen Pfaden.

Um sich zu hüten vor Schaden,

trinkt er die süffigen Molterweine.


Sonnenbad

Wenn manchmal helles Sonnenlicht


An grauen Tagen durch Wolken sticht,

legt sich Mück an der hohen Hecke

zum Sonnenbad auf eine Decke

und tobt auf den falschen Wetterbericht.



Fortbewegung

Seinen Kreislauf in Ordnung zu bringen


muß Mück sich auf ein Fahrrad schwingen.

Nur guter Mut,

Bewegung tut gut!

So strampelt er von Kusel nach Bingen.


Abendlied


Am Abend wird die Welt sehr stille.

Zum tiefen Schlaf schluckt Mück eine Pille,

vergißt des Tages harten Lauf,

seinen kranken Nachbarn auch.

Und das sei Gottes fester Wille?

Heimatkunde


Mück beginnt nun zu berichten

über pfälzische Geschichten.

Was einstens nur Legende war,

erklärt er immerzu für wahr

und fängt noch an hinzu zu dichten

Heimatlied


Der prächtige Jäger aus Kurpfalz

streut auf der großen Jagd nur Salz

auf die Pritschen der Hasen,

die dann in große Hörner blasen

für’s Liederbuch mit sehr viel Schmalz.

Jägers Freud


Ein Schwerenöter jedenfalls

war dieser Jäger aus Kurpfalz.


Er machte Jagd auf Frauen


mehr als auf wilde Sauen

und trieb mit ihnen lustige Balz.



Orientierung


Auch Odysseus der Verwirrte

sich nach Kusel einst verirrte.

Entgegen der Dichtung

fand er hier wieder Richtung


nach dem Besuch bei einem Kneipenwirte.



Wolkenpolitik

Einst saß Wotan auf einer Wolke,

widmete sich dem deutschen Volke

mit Donner und Blitz.

Das war ein Witz,

glich ein bißchen geronnener Moke.


Kaisers Pech


So wollt‘ einmal in seinem Leben

Karl der Große nach Kusel streben,

um zu sehen das Festungswerk

unserer großen Burg Lichtenberg.

Die hat’s damals noch nicht gegeben.

Totenlager


Friederich der Kaiser Rotbart

kam zu uns auf eigene Art.

Für’s zweite Leben hat er wollen

im Potzberg graben einen Stollen.

Ward dennoch im Kyffhäuser aufgebahrt.

Ärgernis


Gerlach, aus Veldenz Haus ein Sproß,

baute ein großes, festes Schloß

dicht neben die Remigiuszelle.

Für den Ärger wurde das die Quelle,

der auf Ewigkeiten die Mönche verdroß.
Gewissenlosigkeit

Gerlach baute, der gerissene Hund,


auch Lichtenberg auf fremden Grund,

ebenso, wir wissen das noch heute,

zum Ärger dieser Klosterleute.

Die schrien sich heißer die Kehle und wund.



Abrißverfügung


Kaiser Friedrich, sollt ihr wissen,

hätt‘ Lichtenberg gern abgerissen.

Er schickte entsprechende Boten.

Graf Gerlach fluchte nach Noten:

“Der Kaiser soll mich kreuzweis küssen!“

Flammenmeer


Soll man Franzosen heut noch verdammen?

Wir kommen in Freundschaft mit ihnen zusammen.

Von einst die falschen Assignaten

waren nicht so gut geraten.

Drum setzten sie ganz Kusel in Flammen.

Träumereien


Napoleon, Kaiser der Franzosen

trug am liebsten rote Hosen,

hatte große Menschheitsträume

errichtete auch Freiheitsbäume,

schenkte den Mädchen bunte Rosen.

Schönheiten


Ludwig ließ malen die schönsten Frauen,

um sie immer wieder anzuschauen.

Der König hatte hier kein Glück.

Er wies die Kuselinen zurück,

wollt‘ sich an ihnen nicht erbauen.

Krötentreue


Mück hat manchmal seine Nöte

Mit dem alten Meister Goethe.

Der konnte alle Frauen lieben,

doch keiner ist er treu geblieben

nur Christiane, dieser Kröte.

Ideale


Doch bei Meister Friedrich Schiller

wird bereits ein wenig stiller.

Doch er erfreut sich allermalen

an dieses Dichters Idealen.

Er nennt ihn gern „Tyrannenkiller“.

Revoluzzer


Wie sie endete wissen wir schon,

die kleine pfälzische Revolution.

In Kusel zog die Jugend aus,

aber Ältere blieben zu Haus

und ernteten dafür Spott und Hohn.
Altes Glück

Mancher Mensch schaut sinnend zurück

und trauert um verlorenes Glück.

Er darf sich wenden und winden,

wird es nicht wieder finden.

Genau so geht es unserem Mück.




Sonnenuntergang

Du gehst auf weichen Wiesenmatten

immer hinter deinem langen Schatten

auf dem Weg nach Osten.

Die Gelenke rosten,

du spürst auch die Gedanken ermatten.



Herr Walter


Herr Walter saß auf einem Stein.

Es fielen ihm herrliche Verse ein.

Tandaradei, tandaradei!

Mukurimakei! Mukurimakei!

Mück läßt besser das Reimen sein.
Arztbesuch

Keiner sitzt mit Jammern und Gewimmer

Gern beim Arzt im Wartezimmer.

„Der macht‘s auch nicht besser,

bringt dich höchstens unters Messer.“

Mücks Zustand wird so immer schlimmer.



Seemannsende


Mück kommt mit seinem Segelboot

Auf hoher See in große Not.

Das Boot beginnt zu sinken.

Mück muß leider ertrinken,

erleidet einen nassen Tod.

Kunterbunte Kuselicks vom armen Mück


gereimt von Ernst Schworm

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