E I n L e I t u n g

4.2.1 Geschichte des Magazins

Die ersten Herausgeber der Zeit waren Gerd Bucerius, Lovis H. Lorenz, Richard Tüngel und Ewald Schmidt di Simoni. Sie hatten bereits während der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs geplant, eine bürgerliche Zeitung herauszugeben. Erster Chefredakteur wurde Ernst Samhaber. Am 1. März 1946 kam Marion Gräfin Dönhoff in die Redaktion. In wechselnden Positionen – von 1972 an bis zu ihrem Tod 2002 als Herausgeberin – prägte sie die Zeitung.

Die Zeit hat keine ernsten Affären wie Der Spiegel erlebt, aber trotzdem musste sich die Redaktion mit einigen Problemen auseinandersetzen. In den ersten Jahren wirtschaftete Die Zeit schlecht und der Zeitung drohte Bankrott. Sie musste also aus den Einnahmen von Bucerius' Illustrierten "Stern" subventioniert werden. 1955 kam es zu einer Redaktionskrise. Tüngel, der inzwischen Chefredakteur geworden war, hatte einen Text des NS-Staatsrechtlers Carl Schmitt veröffentlicht, worauf Marion Gräfin Dönhoff aus Protest dagegen nach zehn Jahren die Redaktion verließ.
Die Redaktion hat zurzeit etwa 115 feste Angestellte und ist in neun Ressorts gegliedert (Politik, Dossier, Wirtschaft, Wissen, Feuilleton, Literatur, Leben, Reisen und Chancen – siehe unten). Neben der Wochenzeitung werden die Magazine ZEIT Wissen, ZEIT Geschichte (ein Heft über berühmte Personen oder über interessante Themen aus der Geschichte), ZEIT Campus (dieses Heft ist für junge Leute bestimmt, enthält Reportagen, Infos, persönliche Geschichten, Politik und Kultur), ZEIT Kursbuch (enthält Essays, Reportagen und Kurzgeschichten von bekannten nationalen und internationalen Autoren Deutschlands) und ZEIT Studienführer (informiert Studenten über Hochschulen und Studienmöglichkeiten) veröffentlicht.
Als Kuriosität gilt das Emblem der Zeit, das den Schlüssel des Bremer Stadtwappens zeigt, obwohl der Sitz in Hamburg ist. Grund ist, dass die ursprüngliche Verwendung des Hamburger Tors von der Stadtregierung als Missbrauch eines Hoheitszeichens untersagt wurde. Der Bremer Bürgermeister Wilhelm Kaisen genehmigte hingegen sogar die kostenfreie Nutzung.