Demografie
Mithilfe von Statistiken beschreibt sie Zustand und Veränderung der
Bevölkerungszusammensetzung.
Geburtenrate
1964, im geburtenstärksten Jahr der Nachkriegszeit, kamen in
Deutschland noch 1,4 Mio. Kinder zur Welt. 2012 waren es nur noch 673
000. Das bedeutet, dass pro 1000 Einwohner in Deutschland 8,4 Kinder
geboren wurden, womit Deutschland bei den Geburten Schlusslicht in
Europa war. Brachte Anfang der 1960er-Jahre noch jede Frau in
Deutschland durchschnittlich 2,5 Kinder zur Welt, sank dieser Wert
bereits Anfang der 1970er-Jahre nicht zuletzt aufgrund der Einführung
der Antibabypille 1961 auf 1,4 Kinder. Zum Erhalt der Bevölkerungszahl
wären jedoch 2,1 Kinder pro Frau notwendig. Insgesamt nahm die Zahl
der Geburten zwischen 1971 und 2011 um 35 % ab.
Bildungschancen
Einer der Gründe für sinkende Geburtenzahlen ist das immer höhere
Alter von Müttern bei der Geburt ihres ersten Kindes. Dadurch verringert
sich naturgemäß die Lebensphase, während der sie weitere Kinder
bekommen können. Brachten Frauen in Westdeutschland 1965 noch mit
durchschnittlich 24,9 Jahren (Ostdeutschland: 23,2 Jahren) ihr erstes
Kind zur Welt, stieg dieser Wert bis 2010 auf 29,2 Jahre (Ostdeutschland:
27,4 Jahre) an. Auch der Anteil kinderloser Frauen stieg stetig. Blieben
von den 1939 geborenen Frauen in Deutschland nur 12 % kinderlos,
waren es bei den 1963 geborenen Frauen in Westdeutschland bereits 19
%.
Deutschlands Bevölkerung in Mio.
30. 9. 2013
1)
31. 12. 2012
2)
31. 12. 2011
3)
Männer
3)
39,54
39,38
39,2
Frauen
3)
41,2
41,14
41,11
Insgesamt
80,72
80,52
80,33
1)
Zensusdaten mit dem Stand 31. 5. 2013;
2)
Zensusdaten mit dem Stand 10. 4. 2014;
3)
vorläufiges
Ergebnis, Quelle: Statistisches Bundesamt (Wiesbaden), Ergebnisse der
Bevölkerungsfortschreibung auf Grundlage des Zensus 2011
Demografen sehen die Ursache dafür in den höheren
Bildungsabschlüssen der Frauen. Viele wollen sich zunächst ein
berufliches Standbein aufbauen, bevor sie an die Familiengründung
denken.
Kindertagesstätten
Doch nicht allein die verbesserten Bildungschancen von Frauen sind
schuld daran, dass die Geburtenzahlen zurückgingen. Die Experten sind
sich einig, dass vielmehr die äußeren Rahmenbedingungen stimmen
müssen, damit Frauen sich für Kinder entscheiden. Eine gute öffentliche
Kinderbetreuung kann die Entscheidung für ein Kind offenbar wesentlich
beeinflussen. Doch obwohl Eltern für ihr Kind einen Rechtsanspruch auf
einen Platz in einer Kindertagesstätte (Kita) ab dem Alter von einem Jahr
haben, gab es Mitte 2014 in vielen Regionen Deutschlands noch zu wenig
Plätze. Zudem waren die Öffnungszeiten vieler Kindertagesstätten nicht
an die Arbeitszeiten vieler erwerbstätiger Mütter angepasst. Auch das
Angebot an Ganztagsschulen war noch nicht flächendeckend ausgebaut.
Der Pillenknick – ein Mythos?
Der Rückgang der Geburtenzahlen in Deutschland Anfang der 1970er-Jahre
wird landläufig auf die Einführung der Antibabypille im Jahr 1961
zurückgeführt. Doch direkt nach der Einführung der Pille kamen in
Deutschland die meisten Kinder der Nachkriegszeit zur Welt. Ein direkter
Zusammenhang ist daher zunächst nicht erkennbar. Anfang der 1970er-
Jahre hingegen kamen die vergleichsweise wenigen Frauen und Männer ins
gebärfähige Alter, die während des Zweiten Weltkriegs geboren wurden. Da
sie zahlenmäßig eine kleinere Gruppe waren als die zuvor Geborenen,
musste die Geburtenzahl zwangsläufig sinken, die Antibabypille verstärkte
diese Entwicklung noch.
Überalterung
Waren 1950 noch 30,4 % der Bevölkerung unter 20 und 14,6 % über 60
Jahre alt, kehrte sich dieses Verhältnis in den folgenden 60 Jahren
nahezu um. Ende 2012 machten die unter 20-Jährigen nur noch 18,2 %
aus, die über 60-Jährigen hingegen 26,9 %. Der Grund hierfür ist die
sinkende Geburtenrate. Kamen zum Zeitpunkt des »Babybooms« 1964 in
ganz Deutschland 1,4 Mio. Kinder zur Welt, waren es 2012 noch ca. 670
000.
Bunter als in der Nachkriegszeit sind die Schuhregale in den Vorschulen zwar gefüllt, die Zahl
der Vorschulkinder ist aufgrund des
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