Bericht zum Brevet In Osterdorf über 1000 km vom 17. Bis 20



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Sana28.06.2017
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#18508
Bericht zum Brevet In Osterdorf über 1000 km vom 17. Bis 20. Juni 2010

Dieses 1000-km-Brevet sollte die Leistungen bei den vorangegangenen Brevets in diesem Jahr vollauf bestätigen, den ich konnte alle schweren Steigungen, die in diesem Brevet eingebaut waren fahren ohne abzusteigen und das Rad schieben, dazu aber später mehr.

Die Woche davor war es endlich einmal so richtig heiß, Temperaturen über dreißig Grad und konnte somit mein Training darauf abstimmen, was mich bei solcher Hitze mit diesen Anstiegen erwartete, doch es sollte leider wider erwarten vom Wetter her anders kommen als erwartet, Regen und mäßige Temperaturen aber nicht zu kalt, vom Regen her kam weniger als erwartet, doch auch das reichte jedem in diesem Jahr, zwar waren die Brevets bei Karl größtenteils ohne Regen abgegangen und eher bei schönem Wetter, was eher unüblich für Osterdorf war.

Insgesamt waren für dieses Brevet 52 Anmeldungen, zum Start durch diverse Absagen verringerte sich das Starterfeld dann auf 43 und unter diesen Teilnehmern waren größtenteils „Wiederholungstäter“ bis auch wenige Ausnahmen.

Meine Zielsetzung war auf eine Zeit von knapp unter fünfzig Stunden kommen, was nichts andres hieß, als auf Schlaf gänzlich zu verzichten, aber dies sollte nicht zu vorrangig sein um nicht körperlichen Schaden zu nehmen, sei es durch Sturz oder andere Umstände. Somit war aber klar, dieses Brevet erfolgreich zu beenden.

Vom Start weg gab es die drei üblichen Anstiege wie bei 300er, danach über die Donau ein längeres Flachstück zum Aufwärmen und bis zur ersten Kontrolle in Wertingen (KM 69) lagen wir nur knapp über der Minimalzeit (13 Minuten), das diesen Tempo natürlich gehalten werden konnte war dann eine andere Sache. Ich wollte mich diesmal schon frühzeitig aus einer größeren Gruppe absetzten, wie gesagt ich wollte, doch nach einiger Zeit holten mich Klaus Fischer, Grau Thomas und Hilpert Urban ein und so blieb es auch bis zum Ende das ganzen Brevets mit einer Ausnahme, denn ab der Landsberg am Lech der zweiten Kontrolle (KM 154) musste Urban dann doch dem eher hohen Tempo Tribut zollen und fuhr danach alleine weiter.

Der Regen ließ zum Glück noch auf sich warten, doch es war nur eine Frage der Zeit wann es zu regnen beginnt, denn je näher wir in den Süden kamen desto dunkler wurde die Wolken und in der Ferne konnte man schon das Grau des Regens erahnen, der erwischte uns dann 15 km vor Bad Tölz, ein kurzes Gewitter und der ganze Zauber war vorüber, denn es dauerte nur vielleicht zwanzig Minuten, ab Bad Tölz gab es nur leichten Nieselregen, der aber bald darauf endete.

In Bad Tölz (KM 236) holten wir uns nur Kontrollstempel füllten unser Trinkflaschen auf und fuhren nach kurzer Rast weiter, denn wir wollten denn Anstieg zum „Duftbräu“ noch vor Sonnenuntergang überqueren, dies gelang mir bis dato nur 2005 bei meinem ersten 1000er.

Wir konnten tatsächlich diesen Anstieg noch im Hellen absolvieren und erreichten Bernau, die vierte Kontrollstelle (KM 324) um etwa 23 Uhr, und hier merkte ich, das ich sonst immer erst nach Mitternacht und später angekommen war, als in den Jahren zuvor, das Tempo war relativ hoch (Schnitt über 28 zu diesem Zeitpunkt), der weitere Streckenverlauf und das Höhenprofil (leicht wellig bis flach) steigerte sogar wieder das Durchschnittstempo.

In Prien machten wir dann eine längere Rast und fuhren zu einem MacDonalds, ich verdrückte hier gleich vier Cheesburger, eine große Tüte Pommes und eine halbe Cola, dies sollte reichen für die nächsten 120 km.

Bis Zangberg ging mehr oder minder Flach dahin, abgesehen von kurzen Steigungen, bis Göttlkofen kamen dann etwas länger Anstiege aber nicht nennenswert steil, der Rest bis Wörth dann nur noch bergab, ab hier drückte ich das Fahrtempo auf knapp vierzig, dies sollte sich dann später rächen.

Wörth an der Isar (KM 444) war dann die fünfte Kontrolle, die wir um 3 Uhr in der Früh erreichten, nach einer kurzen Rast ging die Fahrt Richtung Kelheim, die nur als Stempelstelle in der Firma Fibres bei der Portierloge eingerichtet war, hier gab es also keine Verpflegungsmöglichkeit. Doch wir kamen nur bis zur Brücke über die Autobahn als Klaus einen Platten hatte, sollt nicht die einzige Panne bleiben, denn kurze Zeit später hatte Thomas einen Platten, dies bemerkte ich aber zu spät und fuhr alleine weiter und in Teugn kam es zu einen lästigen Navigationsfehler mit einem Mehr an zwanzig Kilometer, aus Teugn zu einer Hauptstraße heraus an eine Abzweigung sah einen Liegeradler nach links abbiegen und dachte mir, fährst halt ihm nach, wird schon richtig sein, was sich im Nachhinein als schwerer Fehler herausstellen sollte, denn wir waren schon in Teugn selbstfalsch gefahren, denn wie nachher feststellen konnte, war diese Richtung völlig falsch.

Bei der Stempelstelle in Kelheim angekommen, erfuhren wir dann, das bereits zwei Fahrer (Klaus und Thomas) etwas zehn Minuten vor uns hier waren.

Da sich bei mir bereits ein großes Hungergefühl einstellte musste ich schleunigst etwas zu Essen haben und in Ihrlerstein bog dann zu einen Edeka-Markt ab und sah zwei Räder stehen, jene von Klaus und Thomas.

Nach einer halben Stunde Rast und einer Stärkung ging es dann weiter zum Ziel dieser 600er Runde nach Osterdorf, die restlichen 108 Kilometer sollten nochmals die Kräfte fordern, waren doch noch einige Anstiege zu überwinden (Berching), doch ein weiter Defekt riss uns wieder auseinander, den Klaus hatte mittlerweile den zweiten Platten, so fuhr ich alleine weiter und kam danach in Osterdorf 12Uhr20 an. Nach dem Klaus und auch Thomas eingetroffen waren machten wir uns dann um 15Uhr30 auf dem Weg auf die 400er-Runde.

Die Nettozeit für die 600er 23h 16min, Schnitt über 27. Das dieses hohe Tempo auf den nächsten 400 Kilometer nicht gehalten werden kann war schon vorher klar, denn die HM im Verhältnis zu den Kilometer war wesentlich höher als auf den ersten 600, und in der zweiten Nacht wird das Tempo automatisch langsamer.

Der Beginn war durch eine neu Streckenführung anders als in den Jahren zuvor, zudem wehte uns etwas kräftiger Nordwind entgegen, der das Tempo zusätzlich etwas drosselte, auch waren auf diesem Streckenabschnitt einige „neue“ Anstiege eingebaut die zu Teil jenseits der 10%-Marke lagen, aber der Berufsverkehr stellte teilweise die Nerven auf die Probe. Nachdem Spalt mit dem schweren Anstieg hinter uns war, war der Rest der Strecke bis Heßdorf leicht wellig und bekannt, für diesen Abschnitt brauchten wir beinahe fünf Stunden und der Schnitt sank auf knapp 21 ab, doch wir mussten mit unseren Kräften haushalten, denn die ganz schweren Anstiege lagen ja noch vor uns (Teuchatz und Wichsenstein). In Heßdorf angekommen, füllten wir unsere Trinkflachen auf und machten uns auf den Weg nach Hirschaid, wo wir dann noch etwas essen wollten, die nächsten 35 km waren eher als flach zu bezeichnen, sofern man dies noch so nennen kann.

Nach einer halbstündigen Pause in einem MacDonalds ging es dann in die zweite Nacht hinein. Teuchatz war schnell erreicht und somit der steilste Anstieg auf der ganzen Strecke (18%) während Klaus und Thomas noch diskutierten ob wir richtig auf dem Weg waren fuhr ich schon mal los, denn in der Streckenbeschreibung stand - Steigung an der Kapelle rechts – nur wo beide gerade standen, dies war nur ein Buswartehäuschen.

Schon nach kurzer Zeit merkte ich das ich diesen Sch… Anstieg diesmal ohne abzusteigen befahren könnte, denn in den Jahren zuvor war ich immer abgestiegen und hatte das Rad geschoben, doch heuer war alles anders, ohne auch nur im Zickzack zu fahren, brachte ich diesen Anstieg hinter mich, nach etwa zehn Minuten kamen Klaus und Thomas nach.

Die Abfahrt nach Heiligenstadt und weiter nach Ebermannstadt verlief ohne Probleme nur die Temperaturen sanken auf ein sehr kühles Niveau ab, hinzu kam noch leichter Nebel auf, der diese Temperaturen auch nicht erträglicher machte.

In Ebermannstadt angekommen hielt ich bei einer Volksbank an um mir Handschuhe aufgrund der Kälte anzuziehen, doch Klaus, der bis hierher noch nicht geschlafen hatte wegen der Defekte, wollte unbedingt hier eine kurze Schlafpause einlegen, ich hatte nichts dagegen, denn auch mir machte sich der Schlafentzug bemerkbar wollte es aber nicht recht zugeben, also setzte ich mich nur neben einen Geldautomaten und wartete die Zeit ab, doch ich musste nun doch eingeschlafen sein, denn plötzlich rutschte ich mit dem Oberkörper auf die Seite und konnte mich gerade noch abfangen um nicht mit dem Kopf irgendwo anzuschlagen.

Nach einer halbstündigen Pause machten wir uns wieder auf den Weg, was jetzt auf uns zukam könnte man schon als Tierquälerei bezeichnen, den der Weg nach Wichsenstein war alles andere als ein Spaziergang, die Steigung zog sich über 2,5 km ohne auch nur etwas abzuflachen und war schon über 12% steil, es kamen danach noch weitere kürzere anstiege, aber damit war der erste Teil der seit 2008 neuen Streckenabschnittes befahren, die Abfahrt in Richtung B470 war alles andere, als ein Vergnügen, denn gespickt mit Schlaglöchern und teilweise sehr steil machten sich aufgrund der dauerenden Bremsbereitschaft Schmerzen im Schulterbereich bemerkbar.

Die nächsten 14 Kilometer waren flach bis leicht ansteigend, somit etwas zum durch schnaufen, doch in Waischenfeld angekommen ging es dann erst richtig los. Die nächsten 35 Kilometer ging es dann richtig zur Sache, ein Anstieg folgte dem Nächsten und wollte kein Ende nehmen, selbst als schon der Autolärm von der Autobahn zu hören war, ging es ständig rauf und runter, hinzu kam noch, das es zu regnen begonnen hatte, wir erreichten die Raststätte kurz bevor es richtig zu schütten begann um 4Uhr20.

Das Ganze dauerte eine Stunde und in dieser Zeit konnten wir uns etwas ausruhen und Schlaf nachholen, bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich vielleicht eine Stunde geschlafen nicht am Stück sondern nur meist nur eine halbe Stunde.

In der Zwischenzeit hatte es aufgehört zu regnen und um 5Uhr30 setzten wir unsere Fahrt fort, da es bei den Autobahnraststätten das Essen im allgemeinen nicht gerade billig ist, verzichtete ich darauf etwas zu mir zu nehmen, was sich als Fehler in weiterer Folge der Fahrt herausstellen sollte, denn die Bäckerei, die ich in den letzten beiden Jahren aufgesucht hatte, fiel einer Streckenänderung zum Opfer, und wäre nur durch einen Umweg zu erreichen gewesen, also musste wir noch weiter fahren.

Die Steigungen wurden kamen uns irgendwie leichter vor ohne jetzt zu untertreiben oder diese lächerlich zu machen, denn bei einer zurückgelegten Strecke von nahezu 1000 Kilometer spürt man beinahe nichts mehr als nur Schmerzen, die aber irgendwie ignoriert werden, als seien sie nicht vorhanden, nur um sich nicht damit herumzuschlagen müssen und unnötige Energien zu verschwenden was einen noch wehtut.

So hielten wir uns in der vorletzten Kontrollstelle nur ganz kurz auf um abzustempeln und in Kastl konnten wir für die restliche Strecke ordentlich stärken.

Nach einer halben Stunde Pause und vollem Magen machten wir uns dann Richtung Osterdorf auf, waren es doch „nur“ 126 Kilometer, doch die sollten sich aufgrund der schwindenden Kräfte noch in die Länge ziehen, zudem machten sich erste leicht Sitzprobleme bemerkbar die aber nicht weiter schlimm waren.

Ein letzter schwerer Anstieg war aus Berching hinaus noch zu überwinden der mir in den vergangenen Jahren immer Probleme bereitete aufgrund seiner Steilheit, zwar nicht durchgehend aber am Schluss beinahe wie eine unüberwindbare Wand, doch auch diese wurde überwunden und war somit Geschichte, der Rest der Strecke war leicht wellig mit eine paar Abfahrten und kleineren Anstiegen, nur der Autoverkehr bei Greding war etwas hinderlich.

Nachdem Altdorf erreicht war hatten wir nun laut Plan die 1000-Km-Marke erreicht, hier ist eine Stempelstelle für Fahrer die das Zeitlimit von 75 Stunden gerade noch schaffen frei wählbar eingerichtet.

Zu dieser Zeit waren wir gerade mal 51 Stunden unterwegs, ein leichtes Hochgefühl überfiel mich und ließen die restlichen 40 Kilometer ohne größere Anstrengung absolvieren.

Ein kurzer Rückblick auf die vergangenen 1000 Kilometer und die als für mich als unüberwindlich geltenden Anstiege machten mich mächtig stolz auf meine Leistung ohne jetzt übertreiben zu wollen, dieser wären zu leicht, denn sonst käme Karl vielleicht noch auf die Idee, weitere „Hammeranstiege“ einzubauen.

Osterdorf erreichten wir dann um 15Uhr2o, vor uns eingetroffen waren nur zwei Fahrer, der Erste bereits um etwa 12Uhr, der Liegeradler Andreas nur kurz vor uns.

Höhenprofil von der 600er-Runde



f:\radfahren\brevet\diagramm vom 1000er 600 km.bmp

Höhenprofil der 400er-Runde



f:\radfahren\brevet\diagramm vom 1000er 400 km.bmp

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Dieses 1000er-Brevet war somit mein fünftes beendetes in Osterdorf und aufgrund der 1068 zurückgelegten Kilometer und der fast 11.000 HM für mich eigentlich Streckenrekord.



Noch abschließend ein paar Zahlen und Fakten:

  1. Teilstrecke 636 km, Zeit 26h 20min, 5800 HM Schnitt 27,3

  2. Teilstrecke 432 km, Zeit 23h 10min, 4900 HM Schnitt 21,7

  3. Gesamt 1068 km, Zeit 43h netto, 11700 HM Schnitt 24,8

  4. Kalorienverbrauch 27.000

Übersichtskarte von der 1000er Runde

f:\radfahren\brevet\gesamtübersichtskarte 1000er.bmp
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